People-Pictures testet das Loupedeck
Das chice Loupedeck verspricht die Bildbearbeitung mit Adobe Lightroom noch einfacher zu machen. Dabei kann man seine Fotos mit Regler intuitiv entwickeln und so ganz einfach die verschiedenen Werte wie zum Beispiel Belichtung, Farbtemperatur, Tönung, Klarheit, Tiefen, Lichter bis auf zwei Nachkommastellen einstellen. Selbst die einzelnen Farbkanäle lassen sich bequem einzeln beeinflussen.
Bei unserer täglichen Arbeit im Fotostudio und bei der Entwicklung unserer Bilder haben wir das Loupedeck unter die Lupe genommen und für euch getestet. Wir wollen euch hier einen Überblick über die Funktionen geben und euch sagen ob und für wen sich der Kauf lohnt.
Optik & Preis-Leistungsverhältnis – Hier hätten wir mehr erwartet:
Das Loupedeck kostet 299 EUR (UVP) und wird in einer hochwertigen schlichten Verpackung geliefert. Für diesen Preis darf man das auch als selbstverständlich erachten, denn man darf nicht vergessen, mit der Packung lassen sich noch keine Bilder bearbeiten. Geliefert wird das Loupeeck ohne eine Treiber-CD oder sonstigem Zubehör. Eine Treiber-CD braucht es unserer Meinung auch nicht. In der heutigen Zeit, in der das Hochgeschwindigkeitsinternet in fast jedem Haushalt verfügbar ist, kann man sich die aktuellsten Treiber bequem von der Herstellerwebseite Treiber (https://loupedeck.com/) herunterladen. Das ist einfach und geht schnell.
Das Loupedeck selbst mach auf den ersten Blick einen ordentlichen Eindruck Die Regler lassen sich leicht bewegen, sind schön gummiert und arbeiten sehr fein. Zum Zurück-Setzen auf den Ausgangswert braucht man einfach nur den Drehregler für diese Funktion kurz drücken. Der Wert stellt sich auf den Ursprung zurück.
Allerdings ist das Gehäuse aus Plastik. Insgesamt wirkt das Loupedeck wie eine Tastatur und das ist uns für einen stolzen Preis von 299 Euro eindeutig zu wenig.
Hier gibt es ordentlich Abzüge – alleine vom Look & Feel bekommt man den Eindruck das Loupedeck sollte einen Preis von 150 EUR haben. (ca. die Hälfte!).
UPDATE zum Preis:
Mittlerweile ist der Preis etwas gesunken: Das Loupedeck ist aktuell bei Amazon für ca. 250 Euro zu haben. Es geht in die richtige Richtung!
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Installation & erstes Arbeiten –
Die Installation der Software ist einfach und selbsterklärend, auch die erste Konfiguration geht dank einer schönen grafischen Oberfläche einfach von der Hand. Achtung Lightroom wird erst ab Version 6.0 unterstützt. Windows ab Version 7 und MacOS ab10.10. Die gute Usability der Software hat allerdings einen Haken: sie geht zu Lasten der individuellen Konfigurationsmöglichkeiten. Hier stört man schnell an die Grenzen und wünscht sich mehr individuelle Einstellungsmöglichkeiten oder freie Konfigurationsmöglichkeiten für seinen ganz individuellen Entwicklungsworkflow.
Darüber hinaus funktioniert das Loupedeck nur mit Lightroom. Ein anderer Einsatzzweck wie zum Beispiel Arbeiten mit Capture One oder Adobe Photoshop ist nicht möglich und auch nicht vorgesehen. Schade!
Einstellungen & individuelle Einstellungen – So individuell kannst du das Loupedeck anpassen
Das Loupedeck verfügt über 8 Programmtasten denen Presets zugewiesen werden können, einen frei konfigurierbaren Drehknopf und zwei programmierbaren Tasten. Durch die Taste „FN“ kann man jede Taste 2-fach belegen. Macht insgesamt 22 frei programmierbare Tasten. Auch fast alle anderen Funktionen die man zum Entwickeln eines digitalen Negativs braucht findet man auf dem Loupedeck. Einige Funktionen wie das Schärfen, das Einstellen der Gradiationskurve vermisst man hingegen. Auch das Bewerten/Markieren sowie Scrollen durch die Bilddatenbank, Wechseln zwischen Vollbild und Fenstermodus funktioniert mit dem Loupedeck schnell und problemlos.
Dennoch braucht man viel zu oft die Maus und Tastatur und man wünscht sich noch ein paar mehr Grundlegende Funktionen oder aber mehr individuelle Konfigurationsmöglichkeiten.
Workflow – macht das Loupedeck das Entwickeln von Fotos schneller & einfacher
Der Workflow wird durch das Mischpult eindeutig beschleunigt und macht mehr Spaß. Fotos lassen sich schöner und genauer mit den Drehreglern bearbeiten als mit Maus und Tastatur. Dennoch muss man oft zu den alten Eingabegeräten greifen. Etwa um Namen zu vergeben oder um Bilder zu schärfen oder einen Auswahlrahmen bei der Freistellung zu verschieben. Hier wünscht man sich vom Loupedeck eindeutig mehr Möglichkeiten gerade in der Freistellung und im Benutzen von Vignetten oder ähnlichem. Sicher wird man nicht ganz auf Maus und Tastatur verzichten können etwa bei der Hautretusche (Entfernen von Hautunreinheiten oder beim Benennen der Fotos allerdings wo es geht sollte man das Loupedeck nutzen können um den Workflow nicht unnötig zu unterbrechen und nicht so viel zwischen den Geräte wechseln zu müssen.
Für wen lohnt sich der kauf?:
Der Kauf lohnt sich für Fotografen die eine Vielzahl von Bildern bearbeiten müssen, oft Presets anlegen und auch oft Einstellungen auf Fotos kopieren. Wir meinen der Kauf löhnt sich in erster Linie für Fotografen mit Fotostudio, Hochzeitsfotografen, Werbefotografen und professionelle Fotografen die oft und viel mit Lightroom arbeiten.
Für Hobbyfotografen die gelegentlich Fotos bearbeiten lohnt sich der Kauf aus unserer Sicht nicht. Zumindest noch nicht. Sollte das Loupedeck evtl. mal für 150 Euro verfügbar sein dann wird es unsere Meinung nach Massentauglich und für die breite Fotografen-Masse interessant.
Unser Test-Fazit:
Der Preis ist für die Verarbeitung eindeutig zu hoch. Auch bei der individuellen Konfiguration fehlen uns Möglichkeiten. Die Treibersoftware ist zwar einfach und schnell zu installieren und zu konfigurieren jedoch vermisst man Flexibilität und wünscht sich hier mehr individuelle Möglichkeiten wie beispielsweise Tasten völlig frei zuweisen zu können. Unseren Workflow der Fotoentwicklung mit Lightroom hat das Loupedeck vereinfacht und somit beschleunigt. Die Bedienung ist intuitiv. Hier liegen unsere Ansicht nach die großen Stärken des Pults. Angesichts des hohen Preises lohn sich die Anschaffung nur für Fotografen die damit auch wirklich Geld verdienen.
Insgesamt lässt sich sagen, in Anbetracht der Konfigurationsmöglichkeiten und der nur durchschnittlichen Verarbeitung ist der Preis nicht gerechtfertigt.
Würde das Loupedeck die Hälfte also rund 150 Euro kosten wäre das Preis-Leistungsverhältnis gut. So bleibt nur zu sagen wer es nicht unbedingt braucht sollte noch warten bis die Software besser wird und der Preis sinkt.